Augmented Reality Audioinstallation über Trauerprozesse in der Klimakrise
Was bleibt uns, wenn alles verlorengeht? „requiem aeternam“ sucht nach gemeinschaftlichen Bewältigungsstrategien für die mentalen Auswirkungen der Klimakrise. Denn wo Lebenswelten disruptiv sterben, braucht es besondere Formen von kollektiver Trauerarbeit, um die Hoffnung an die Zukunft nicht zu verlieren.
Ausgehend von der musikalischen Gattung des Requiems entstand 2023 mit diesem Prototypen der proof of concept eines Augmented-Reality-Musiktheaters. Das partizipierende Publikum betritt einen virtuellen, dreidimensionalen Hör-Raum, in dem persönliche Stimmen zur Klimakrise neben Soundscapes verschiedener Umwelt- und Naturgeräusche im Raum verteilt sind. Die sich ergebenden akustischen Überlappungen erfordern vom Publikum eine ständige Suche nach der geeigneten Position im Raum. Mittels eTextiler Sensoren können diese Klänge beeinflusst werden.
So entsteht für jede*r Teilnehmer*in eine individuell emotionale Spielsituation, die in einer gemeinsam zu erlebenden Komposition mündet. Sensorische Erfahrung trifft auf gemeinschaftliche Aushandlung.
„requiem aeternam“ bietet die Chance, aufgrund der räumlichen Variabilität in vielen Kontexten zugänglich zu sein und die dabei entstandene technische Infrastruktur auch in Nachfolgeprojekten nutzen zu können. Die entstandene Hard- und Software beruht auf einer Netzwerktechnologie, die verschiedene technische Komponenten kabellos miteinander kommunizieren lässt, wodurch ein immersives Erleben möglich ist.
Credits
Konzept Hannes Kapsch, Luise Ehrenwerth, Ella Estrella Tischa
Regie Hannes Kapsch
Szenografie, eTextiles, App-Design Luise Ehrenwerth
Sound Ella Estrella Tischa
Zusätzliches Creative Coding Anton Kurt Krause
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Prototyp-Showing 23. Juni 2023 ufaFabrik Berlin









Fotos: Lara Rodríguez Cruz