Dokumentarisches Objekttheater ab 9 Jahren
Bärchen, Spitzname »Bär«, ist ein Teddy und über 100 Jahre alt. Seine Augen haben schon viel gesehen. Er war in sehr schönen, aber auch in sehr schlimmen Momenten dabei, zum Beispiel, als die Wände wegen der Bomben wackelten. Oder als Irenes Großmutter deportiert wurde. Bisher ist Bär diesen Erinnerungen lieber ausgewichen. Nun betritt er mit uns lange verschlossene Räume, in denen wichtige Stationen seiner Biografie mit Schattenspiel und Sound wieder lebendig werden.
Ein dokumentarisches Objekttheater über das Leben eines jüdischen Kindes in der NS- Diktatur, erzählt aus der Sicht eines Teddybären. Nach der Biografie von Irene Grumach-Shirun, aufgeschrieben von Jill Levenfeld.
Termine
Feb 16 | 18 | 19 Hamburger Puppentheater
Mrz 11 | 12 Schlossplatztheater Köpenick
Apr 01 | 02 | 03 FELD Theater für junges Publikum Berlin
Apr 09 | 10 Kulturhaus Spandau
Premiere am 29. Juni 2024 Schaubude Berlin
Credits
Konzept, Performance Josephine Hock
Regie Hannes Kapsch
Konzept, Szenografie, Kostüme Luise Ehrenwerth
Sound Sebastian Schlemminger
Puppenbau Verena Waldmüller
Dramaturgie Tim Sandweg
Antisemitismuskritische Beratung Juliette Brungs
Lichtdesign Werner Wallner
Technische Einrichtung Jens Angermann, Paul Friedrich
Konzeption Begleitmaterial Iven Hoppe
Workshop Franziska Burnay Pereira, Bri Anne Schröder, Susann Tamoszus
Audiodeskription Nicolai Audiodeskription
Eine Produktion der Schaubude Berlin
Gefördert von: Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Konzeption für die Inszenierung entstand im Rahmen des Projektes „Hakara – Transgenerationalem Trauma begegnen“ von AMCHA Deutschland e. V. und wurde vom Auswärtigen Amt gefördert.
Auch wenn man es hier mit hartem Stoff zu tun hat, auch wenn bedrückende Bombennächte beschrieben werden oder die Deportation der Großmutter, gibt es immer noch den Bären, der einem selbst das schlimmste Schicksal erträglich macht. Das ist die große Qualität dieser Inszenierung: dass sie es schafft, das drastische Geschehen nicht zu verschweigen, ohne das Publikum nachhaltig zu traumatisieren.
(Falk Schreiber, fidena.de)
Die berührendste Schattentheaterfigur ist ein Schaukelstuhl, so klein wie ein Playmobil-Männchen. Das Stühlchen steht für die Oma der Familie, die deportiert wurde. „Bär“ macht sich Vorwürfe, sie damals nicht beschützt zu haben. In absoluter Stille verharrt sein kinderhandgroßer Kopf vor dem Schaukelstuhl. Dann neigt er sich langsam über das Stühlchen. Es ist ein magischer Moment. Für mich ist es die Symbiose von Verneigung und Umarmung.
(Katja Kollmann, taz)









Fotos: Constantin Rieß